Fabelhafte Stimmung und neuer Bahnrekord beim Finale vom 6. Deutschland-Cup im Rennrutschen

Lange musste sich die Rennrutscher-Szene und auch der Deutsche Rennrutsch Verband e.V. gedulden. Nach einem sehr erfolgreichen Jahr 2019 mit über 50 Meisterschaften, sind in 2020 und 2021 nahezu alle Meisterschaften wegen Corona ausgefallen. Erst in 2022 wurden wieder einige Veranstaltungen, in sehr überschaubarer Anzahl, durchgeführt. Der Trend hat sich fortgesetzt, sodass Rutschbegeisterte in 2023 schon wieder an über 30 Meisterschaften teilnehmen konnten.

Ein Großteil der Veranstaltungen gehört zum Deutschland-Cup im Rennrutschen. Teilnehmer können sich, deutschlandweit, in regionalen Meisterschaften für die Endausscheidung qualifizieren. Das große Finale hat auch in diesem Jahr wieder im Vitamar in Bad Lauterberg stattgefunden. Am 18.11.2023 ging es dabei in vier verschiedenen Wertungsklassen an den Start: Herren WK 1+2, Damen und Kinder bis 15 Jahre. Als Wettkampfgerät wurde die 100 m lange Wasserrutsche “Black Hole” genutzt. Um auf das Podest zu kommen, mussten jeweils 3 Vorläufe mit einer Streichzeit, sowie zwei weitere Läufe im Finale (Top 10 der jeweiligen Wertungsklasse) absolviert werden.

Nicht nur die 49 Teilnehmer waren bereit alles zu geben, auch die Stimmung am Rutschenauslauf war durch die vielen mitgereisten Begleitpersonen und die interessierten Badegäste einzigartig. Begleitet wurden alle Rutsch-Durchgänge von einem Livestream und der Moderation durch Arnd Nobbe. Mit seinem großen Erfahrungsschatz kommentierte er die einzelnen Läufe und brachte, auch abseits seiner fachlichen Kompetenz, die Zuschauer immer wieder zum Lachen. Unterstützt wurde er dabei durch “DJ Base” alias Patrick Hanke, der musikalisch alle Fans und Athleten zur Höchstform antrieb.

Herren WK 1

Bei den Herren WK 1 konnte Top Favorit, Cedric Köhnke, seiner Rolle gerecht werden. Bereits im September gewann er die Deutsche Meisterschaft in Scharbeutz und konnte nun auch beim Deutschland-Cup triumphieren. Sensationell war dabei sein letzter Finallauf und neuer Bahnrekord: 8,16 Sekunden. Der ein oder andere Kontrahent war so beeindruckt, dass die physikalischen Gesetze angezweifelt wurden. Damit war er fast eine halbe Sekunde schneller, als die Topzeit seines Vaters, Andreas Köhnke, der den zweiten Platz belegte. Vor einigen Jahren hätte das noch anders ausgesehen, doch der Nachwuchs hat schnell dazugelernt. Platz 3 ging an Jörg Krüger, der sich zugleich über eine neue persönliche Bestzeit von 8,71 Sekunden freuen konnte.

Damen WK 1

Deutschland-Cup Siegerin bei den Frauen wurde Manuela Krumnow. Mit einer beeindruckenden Konstanz, auf sehr hohem Niveau, und der Tagesbestzeit von 9,59 Sekunden konnte Sie sich knapp vor Bettina Habenicht durchsetzen. Schon nach dem Vorlauf trennten die beiden nur 4 Hundertstel in der Gesamtzeit. Viel mehr Spannung war nicht möglich. Bronze konnte sich Lisa Villain sichern.

Damen WK 2

Erstmalig wurde in diesem Jahr auch die zweite Wettkampfebene bei den Frauen geehrt. Hierunter fallen Teilnehmerinnen, die noch nie zuvor an einem Finale des Deutschland-Cups teilgenommen haben. In dieser Wertungsklasse triumphierte Dina, gefolgt von Karina Einsiedel und Stine Würtemberger.

Herren WK 2

Wie in den Vorjahren, gab es auch bei den Herren eine zweite Wettkampfebene. Mit 16 Teilnehmern war es die größte Wertungsklasse. Die Vorläufe waren daher sehr umkämpft, denn nur 10 Rennrutscher durften im Finale weitermachen. Christian Martens sorgte mit seinem letzten Lauf für großes Aufsehen. Er hatte sich nicht nur den Titel gesichert, sondern war mit seiner Tagesbestzeit von 8,94 Sekunden, der erste WK 2 Teilnehmer, der jemals unter 9,00 Sekunden gerutscht ist. Seine Entwicklung wird in den kommenden Jahren mit Spannung beobachtet werden. Auf den Plätzen 2 und 3 folgten Robin Jäger und Falk Tietschert, ebenfalls mit sehr starken Zeiten. Der Durchbruch der 9,00 Sekunden Marke sollte im nächsten Jahr nur noch Formsache sein.

Kinder bis 15 Jahre

In der Kinderwertung hat Lenius Köhnke nochmal bestätigt, dass Rutschergene scheinbar vererbt werden können. Auch er konnte sich, wie schon Bruder Cedric, über den Gesamtsieg freuen. Gerade einmal 13 Jahre jung, hätte er, selbst in der WK 2 der Herren, schon den dritten Platz belegt. Eine wirklich beeindruckende Leistung, gekrönt mit seiner Tagesbestzeit von 9,20 Sekunden. Über Silber konnte sich Luca freuen. Platz 3 ging an Milane mit einer Tagesbestzeit von 10,35 Sekunden, die somit schnellstes Mädchen wurde. Ebenso wie Lenius, hätte sie bei den Frauen WK 2 den dritten Platz erreicht. Die Rennrutsch-Szene kann sich schon jetzt und auch in den kommenden Jahren über große Nachwuchstalente freuen.

Teamwertung

Über den Sieg in der Teamwertung (2 Herren, 1 Frau) konnten sich die Rutsch Freunde Bettina Habenicht, Artur Scherle und Markus Hönings freuen.

Fazit vom DRV

Hochzufrieden zeigte sich der DRV Event-Manager Sven Schubert: “Nach den schwierigen Jahren 2020 und 2021 geht es endlich wieder aufwärts mit der Anzahl unserer Meisterschaften. Krönender Abschluss war dabei das diesjährige Finale vom Deutschland-Cup, welches von einer tollen Stimmung begleitet wurde.” Der DRV bedankt sich für die tolle Kooperation mit dem Vitamar in Bad Lauterberg und blickt optimistisch in das Jahr 2024. Es wird viele neue Veranstaltungen geben, die in den kommenden Monaten bekanntgegeben werden.

Die Ergebnisse vom Deutschland-Cup können der untenstehenden PDF entnommen werden. Die Namen sind neutralisiert worden. Es sind nur Startnummern erkennbar.

Ergebnisse als PDF: Finale 6. Deutschland-Cup im Rennrutschen